ABfälle im Mittelmeer

Das Mittelmeer - Die Plastikmüllkippe Europas

Das Mittelmeer liegt zwischen den drei Kontinenten Afrika, Europa und Asien. Es ist über die Straße von Gibraltar mit dem Atlantischen Ozean sowie über den Suezkanal und das rote Meer mit dem Indischen Ozean verbunden. Durch seine geographische Lage kommt es zu fast keinem Wasseraustausch zwischen den Ozeanen und dem Mittelmeer, was zur Isolation des Mittelmeers führt und ein Gefängnis für Abfälle entstehen lässt. Gerade für das Mittelmeer ist das aber ein großes Problem, denn der Raum um das Mittelmeer ist stark verstädtert und weist eine Vielzahl an Verdichtungsräumen auf.

Müll im Mittelmeer

Das Mittelmeer macht nur ein Prozent des weltweiten Wassers aus, jedoch konzentrieren sich hier rund sieben Prozent des globalen Mikroplastiks. Rund 1,25 Millionen Fragmente sollen pro Quadratkilometer im Mittelmeer schwimmen, der größte Teil davon wurde durch Flüsse oder durch Wind ins Binnenmeer getragen. Kein Wunder, denn rund 150 Millionen Menschen leben in den stark besiedelten angrenzenden Ländern, die kein ausgeklügeltes Abfallsystem besitzen und zum großen Teil auf Deponien ausweichen müssen. Länder wie Frankreich, Spanien, Italien aber auch Malta und Zypern gehören zu den größten Müllproduzenten Europas. Aber auch wir tragen große Mitschuld an der Verschmutzung des Mittelmeers, denn der Massentourismus in diesen Regionen boomt. Jedes Jahr zieht es, je nach Zählweise, 220 beziehungsweise 320 Millionen Besucher an die Gestade von Spanien bis zur Türkei, nach Prognosen der Welt-Tourismus-Organisation (UNWTO) soll sich deren Zahl bis 2025 sogar auf 655 Millionen pro Jahr noch mehr als verdoppeln. Das führt nicht nur zu einer erhöhten Verschmutzung des Mittelmeers, sondern auch zu Umweltproblemen, zur Überfischung der Meere und zu Wassermangel in den Regionen. Allein in den Sommermonaten gelangen rund 40 Prozent mehr Abfälle ins Meer als in den Wintermonaten. Jede vergessene Verpackung, jeder liegengelassene Strohhalm oder jedes verlorene Feuerzeug findet früher oder später seinen Weg ins Meer.

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