
Feiere ein nachhaltiges Festival
10 Tipps für ein nachhaltiges Festival
Du bist schon aufgeregt, weil der Festivalsommer vor der Tür steht? Uns geht es ganz genauso. Natürlich steht beim Festival Spaß und Tanzen im Mittelpunkt, trotzdem wollen wir unseren Festivalaufenthalt auch möglichst nachhaltig gestalten. Dafür gibt es einiges, worauf man achten kann. Wir zeigen dir, wie ein nachhaltiges Festival gelingt.
1. Ein nachhaltiges Festival wählen
Schon bei der Festivalauswahl kannst du auf Nachhaltigkeit achten. Schau dich auf den Websites der Festivals um und achte auf folgende Punkte:
- Wie sieht die Sanitärversorgung aus? Gibt es nur Dixis oder Ökotoiletten?
- Achtet das Festival darauf das Gelände sauber zu hinterlassen? Gibt es Müllpfand und Mülltrennung?
- Was gibt es zu Essen? Gibt es ein vegetarisches und veganes Angebot?
- Setzt sich das Festival öffentlich für Nachhaltigkeit ein?
- Gibt es Workshops zu Nachhaltigkeitsthemen?
- Achte auf die Verkehrsanbindung. Ist das Gelände auch ohne Auto gut erreichbar?

2. Anreise mit der Bahn, Bus oder Fahrgemeinschaft
Öffis:
Natürlich ist die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln stets die umweltfreundlichste Wahl. Je nachdem, wo es hingeht, bietet sich unter Umständen ein Gruppenticket für das jeweilige Bundesland an. Nur keine Scheu, halte am Bahnsteig nach Gleichgesinnten Ausschau und frage sie, ob sie sich ein Gruppenticket mit dir teilen möchten. Viele Menschen mit dem gleichen Ziel und guter Laune versprechen außerdem eine besonders spaßige Bahnfahrt. Vom Bahnhof aus kann es dann mit dem Shuttlebus weitergehen.
Fernbus:
Ist dir der Zug zu aufwendig, kann der Fernbus eine Alternative sein. Solltest du kein Ticket mehr bekommen, kannst du dich in Foren umsehen. Dort wird man häufig doch noch fündig.
Auto:
Kann auf das Auto aufgrund des Equipments (Stuhl oder Pavillon) nicht verzichtet werden, versuche wenigstens weitere Ausrüstung deiner Freunde mitzunehmen und/oder Carsharing zu betreiben. Sollte keiner deiner Freunde mitfahren wollen, poste ein Fahrangebot in ein Forum, Facebookgruppen oder bei Blablacar.
3. Bedacht einkaufen
Vor allem beim ersten Festivalbesuch neigt man dazu, zu viel einzukaufen. Das ist gerade bei Lebensmitteln besonders schade, da diese nach der heißen Lagerung oft nicht mehr essbar sind. Bedenke also: Du wirst viel unterwegs sein und das eine oder andere Mal den Leckereinen auf dem Festivalgelände nicht widerstehen können. Überschlage also grob, wie oft du auf dem Zeltplatz essen wirst und bemesse daran deinen Einkauf.
Zehn Euro pro Tag sind für Essen meistens ausreichend. Das meiste Geld geht für den Kauf von Getränken drauf. Sei also hier gut versorgt und hab immer eine Wasserflasche zum Nachfüllen dabei.

4. Getränke in Glasflaschen
Allzu oft sieht man bei Festivals Unmengen an Aluminiumdosen und PET-Flaschen, die zu allem Überfluss am Ende im Müllbeutel landen. Das ist eine Verschwendung von Ressourcen, weil sie dann üblicherweise im Restmüll landen und so nicht weiterverwertet werden können. Versuche also lieber auf Glasflaschen zurückzugreifen und entsorge sie hinterher fachgerecht. Wenn du das alles zum Festival hintransportiert hast, schaffst du es doch auch, es ohne Inhalt wieder mitzunehmen. 😉
Aber hey! Wir wollen Euch den Spaß nicht verderben. Ein Festival ist ein einmaliges Erlebnis und uns ist schon klar, dass sich der Transport von Glasflaschen als schwierig erweist. Falls es also nicht anders geht, greif ruhig zur Bierdose. Sammel diese aber wieder ein und gib sie im Supermarkt zurück. Dann werden diese auch recyclet und landen nicht im Restmüll.
Zwar wird beim Transport von Mehrwegglas viel CO2 ausgestoßen, jedoch bleiben sie die nachhaltigste Verpackung für den Transport von Flüßigkeiten.
5. Eigenes Geschirr mitbringen
Eigenes Geschirr ist beim Kochen mit Grill oder Campingkocher die beste Wahl. Einwegteller und Besteck sind überflüssig. Auch wenn du an einem Stand isst, kannst du dein eigenes Geschirr mitbringen und so Ressourcen schonen. Zwar bietet ein nachhaltiges Festival Einwegteller aus Holz und bambus, aber auch diese benötigen Energie für die Herstellung. Soweit es also geht, dein eigenes Geschirr benutzen!
Im Jahr 2017 fielen in Deutschland 350.000 Tonnen Abfall durch Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an.

6. Langlebige Campingausrüstung kaufen
Günstige Angebote für Zelte, Campingstühle und Pavillons winken von verschiedensten Herstellern. Wenn diese dann allzu schnell kaputt gehen oder man zu faul ist, sie wieder mitzunehmen, fällt es auch nicht schwer besagte Ausrüstung noch auf dem Festival in den Müll zu befördern.
Gebe doch lieber etwas mehr für langlebiges Equipment aus. Das nächste Festival kommt bestimmt!
7. Feste Seife
Shampoo- oder Seifen-Proben sind allzu etabliert als Reisebegleiter und das ist mehr als schade, denn sie verursachen viel Plastikmüll. Nimm doch lieber ein Stück Seife oder gleich eine große Shampooflasche für alle deine Freunde mit. So spart ihr einiges an Plastikmüll und ihr habt gleichzeitig weniger zu schleppen.
Man sollte im Allgemeinen auf Produkt-Proben verzichten. Denn eines haben sie alle gemeinsam: Sie produzieren viel Plastikmüll!

8. Sharing is caring
Teilen macht Freude! Teile dein Mitgebrachtes mit deinen Mitmenschen. Das macht Spaß und sorgt dafür, dass am Ende nichts übrig bleibt. Sollte das doch einmal der Fall sein, schaue dich nach „Fair-Teilern“ um, wo du dein übriges Essen für andere ablegen kannst.
9. Müll trennen
Auf einem Festival wird ohnehin schon mehr Müll produziert als an einem normalen Wochenende zu Hause. Ermögliche es zumindest Wertstoffe zu recyceln und werfe nicht alles in den Restmüll. Beschrifte die Müllbeutel einfach, dann kommt niemand in deiner Gruppe durcheinander und ihr schont die Ressourcen.
10. Öko-Glitzer benutzen
Glitzer hinterlässt Plastikpartikel (Mikroplastik) überall in der Natur und im Wasser. Das muss doch nicht sein! Wenn du nicht auf Glitzer verzichten möchtest, dann kaufe dir Ökoglitzer. Davon gibt es inzwischen ein breites Angebot. Allerdings solltest du bei der Produktwahl gut aufpassen. Nicht alles, was sich als „biologisch abbaubar“ bezeichnet, ist auch wirklich umweltfreundlich.