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Nachhaltigkeit mit Kindern

12 Tipps für mehr Nachhaltigkeit mit Kindern im Alltag

Hurra, der Nachwuchs ist da! Kinder zu bekommen ist aufregend, sie bedeuten aber auch eine große Umstellung für das Leben der Eltern. Vielen fällt vor allem das Thema Nachhaltigkeit mit Kindern zunehmend schwerer. Trotzdem möchte man ein gutes Vorbild sein und dem Kind eine lebenswerte Welt hinterlassen. Wir unterstützen dich dabei!

Warum ist Nachhaltigkeit mit Kindern wichtig?

Du bist der wichtigste Bezugspunkt und das größte Vorbild für dein Kind. Von dir schaut es sich vieles ab und übernimmt Gewohnheiten, die es im späteren Leben zum Teil mit Sicherheit fortführen wird. Du kannst dadurch ganz ohne Zwang einen positiven Einfluss auf dein Kind haben, sodass sich Nachhaltigkeit in seinem Leben ganz natürlich anfühlen wird. Dies ist in der heutigen Situation noch viel wichtiger als je zuvor.

In der Zukunft wird ein so maßloser Verbrauch von Ressourcen, wie er heute üblich ist, vermutlich garnicht mehr möglich sein. Umso wichtiger ist es, sein Kind schon früh für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und einen nachhaltigen Lebensstil zu sensibilisieren.

Schauen wir uns also an, was du tun kannst, um euer Leben nachhaltiger zu gestalten.

1. Second Hand und Tausch

Wegen der kurzen Gebrauchsdauer lohnt sich gerade bei Kinderbüchern, Kleidung und Spielsachen ein Neukauf kaum. Sieh dich auf online Plattformen, Flohmärkten, Ebay-Kleinanzeigen, Facebook-Gruppen und in Secondhandshops um. Dein Kind wird so schnell wachsen, dass es auch finanziell Sinn ergibt, gebraucht zu shoppen.

Eine tolle Möglichkeit ist außerdem besonders bei Spielsachen, das Tauschen mit Freunden sowie das Ausleihen oder Tauschen über Plattformen. Das funktioniert im Prinzip genauso wie ein Flohmarkt, nur eben ohne Geld. So bekommt dein Kind immer wieder etwas „neues“, was nach einer gewissen Zeit, wieder den Besitzer wechselt. Dafür bieten sich auch Tauschparties an.

2. Minimalismus

Alle lieben es, Kinder zu beschenken. Versuche deine Freunde zu überzeugen, dass Kinder mit wenigen Sachen sehr glücklich sein können oder wünsche dir etwas, das du ohnehin anschaffen wolltest. Eine weitere Möglichkeit ist, sich explizit Gebrauchtes zu wünschen. So inspiriert man vielleicht sogar den einen oder anderen Freund sich öfter einmal auf dem Flohmarkt oder im Secondhandshop umzusehen.
Dein Kind schätzt seine Spielzeuge mehr, wenn es nicht ständig ein neues bekommt. Zudem ist das Aufräumen dadurch viel schneller erledigt.

Achte auch bei dir selbst auf Minimalismus. Du bist schließlich ein Vorbild und dein Kind nimmt auch dein Konsumverhalten wahr.

Eine Studie des „Infant behavior and development“ zeigte, dass Kinder mit wenigen Spielsachen intensiver und vor allen Dingen kreativer spielen.

nachhaltigkeit mit kindergeburtstag

3. Kindergeburtstage

Kindergeburtstage sind oft ein Fest an Einweg-Materialien, Verpackungen und Goodies. Nachhaltigkeit mit Kindern sieht anders aus. Gehe also einen anderen Weg:

  • Ersetze Papp- oder Plastikteller und Becher durch normale Utensilien. Solltest du um dein Geschirr besorgt sein, greife zu mehrfach verwendbaren Bambusalternativen.
  • Essbare Deko: Dekoriere den Tisch doch einfach mit Gummibärchen, Smarties oder Jellybeans. Das sieht schön aus und ist garantiert der Renner bei den Kindern. Gerade Gummibärchen und Jellybeans bekommt man gut unverpackt, zum Beispiel bei Karstadt oder auf Jahrmärkten. So hast du schöne bunte Deko ohne Müll zu produzieren.
  • Alternative Geschenktütchen: Gebe statt eines Tütchens voller einzeln verpackter Süßigkeiten lieber selbstgebackene Muffins oder Kekse mit nach Hause. Alternativ kannst du eine plastikfreie Kleinigkeit besorgen. Dafür bieten sich zum Beispiel bunte Steine oder Glasmurmeln an, von denen sich jedes Kind eine aussuchen darf.

Mehr Ideen für einen nachhaltigen Kindergeburtstag bekommst du hier.

4. Plastik vermeiden

Generell ist Plastikvermeidung natürlich auch mit Kindern äußerst sinnvoll. Habe also immer einige Stoffbeutelchen im Kinderwagen oder Kinderrucksack. So bist du beim Einkaufen immer gewappnet. Mehr zum Thema Plastikvermeidung erfährst du in diesem Artikel.

5. Waschbare Feuchttücher und Küchenrolle

Viele Eltern tragen Tag und Nacht Feuchttücher bei sich. Wusstest du aber, dass diese unter Anderem aus Plastikfasern bestehen? Dadurch entsteht also eine Menge nicht recycelbarer Müll. Greife deshalb auf wiederverwendbare Tücher zurück. Nach Gebrauch kannst du diese einfach waschen und wiederverwenden.

Tipp: Feuchte Tücher kannst du ganz einfach selbst herstellen: Weiche Tücher in etwas Wasser und Öl ein und bewahre sie anschließend in einem Schraubglas auf.

6. Essen und Snacks dabei haben

Sei vor Ausflügen gut vorbereitet. Nehme Essen, Snacks und Wasser von zu Hause mit. So kannst du Verpackungsmüll vorbeugen und vermeiden unterwegs mit deinem Kind einzukaufen. So wirst du automatisch weniger kaufen, da dein Kind garnicht erst in die Situation kommt im Laden zu quängeln. Mit selbst vorbereiteten Snacks bist du außerdem zumeist gesünder dran.

7. Auf Kindersnacks und Quetschies verzichten

Die Industrie hat sich viele buntverpackte Kindersnacks ausgedacht. Besonders die beliebten Frucht Quetschies bestehen aber aus mehr Verpackung als Inhalt. Die Werbung gaukelt einem vor, Kindersnacks seien gesund, da sie „nur“ Fruchtzucker enthalten. Doch auch Fruchtzucker ist in großen Mengen ungesund, da er im Vergleich zu Haushaltszucker über die Leber abgebaut wird. Ökotest rät explizit von Quetschies ab.

Echtes Obst ist immer gesünder als ein verarbeitetes Produkt. Bleibe also lieber bei selbst geschnippeltem Obst.

8. Leitungswasser statt Saft

Versuche von Anfang dein Kind nicht an regelmäßiges Safttrinken zu gewöhnen. Säfte müssen angebaut, verarbeitet und transportiert werden und enthalten viel Fruchtzucker. Wasser ist die gesündere und umweltfreundlichere Wahl. Schmeckt es deinem Kind nicht, verdünne den Saft so gut wie möglich. Greife dabei immer auf Leitungswasser zurück, denn dies musste weder abgepackt, noch in Flaschen transportiert werden.

Apfelsaft enthält mehr Zucker als Cola. Außerdem beinhaltet Fruchtsaft im Vergleich zum ursprünglichen Obst weniger Ballaststoffe. 

9. Alternativen zum Auto nutzen

Viele Familien schaffen sich spätestens mit der Ankündigung eines Kindes ein Auto an. Mach dir die Vorteile der anderen Verkehrsmittel bewusst.

  • Mit dem Fahrrad seid ihr an der frischen Luft und du bekommst die Bewegung, für die du wegen des Kindes vielleicht keine Zeit mehr hast. Wenn du außerdem ein Lastenfahrrad hast, kannst du bequem auch Einkäufe transportieren.
  • In den öffentlichen Verkehrsmitteln hast du wiederum Zeit dich aktiv und Face to Face mit deinem Kind zu beschäftigen. Außerdem dürfen Kinder bis zu einem gewissen Alter fast überall im Nah- und Fernverkehr kostenlos mitfahren.
nachhaltigkeit mit Kinderbuechern

10. Bilde dein Kind

Um deinem Kind nachhaltiges Denken mit auf den Weg zu geben, ist es in erster Linie wichtig, dass du ein gutes Vorbild bist. Außerdem kannst du auf folgendes achten:

  • Kinderbücher und Spiele über Nachhaltigkeit:
    Achte bei der Auswahl von Kinderbüchern und Spielen auf die Themen. So ist es zum Beispiel wichtig für dein Kind zu wissen, wo sein Essen eigentlich herkommt oder was mit Müll passiert, nachdem er in der Tonne gelandet ist.
  • Malen auf Schmierpapier:
    Gerade Malbegeisterte Kinder produzieren oft eine Vielzahl an Kunstwerken. Lasse sie auf die Rückseiten von nicht mehr benötigtem Papier malen. So sparst du Papier und dein Kind versteht, dass es eine Ressource ist, mit der man sparsam umgehen muss.
  • Alternative Ausflüge:
    Wie wäre es statt dem Kino oder dem Zoo mit einem Ausflug zum Bauernhof? So sieht dein Kind, wo sein Essen herkommt. Auch ein Besuch im Unverpackt-Laden kann spannend sein. Ihr könnt euer Essen gemeinsam abfüllen und dein Kind beginnt, allgegenwärtige Plastikverpackung nicht als natürlich wahrzunehmen.
    Ausflüge in die Natur oder in den Wald machen außerdem Spaß und fördern die Naturverbundenheit.
  • Pflanzt eigenes Gemüse an:
    Bepflanzt ein kleines Beet im Garten oder einige Töpfe auf dem Balkon. Sehr einfache Projekte sind zum Beispiel Tomaten oder Kartoffeln.

  • Gemeinsam Müll sammeln:
    Mache dir beim Spazierengehen mit den Kleinen oder auf dem Weg zur U-Bahn ein Spiel daraus Müll auf der Straße aufzusammeln. Nehme dafür am besten ein paar Handschuhe mit. Wer am meisten Müll aufhebt oder am schnellsten etwas findet, gewinnt. So tut ihr etwas Gutes für die Umwelt und euer Kind wird viel daraus lernen.

11. Urlaub mit Kindern

Mache dir klar, was dein Kind braucht, um glücklich zu sein. Fahre lieber nicht so weit weg und nutze das gesparte Geld für kleine Abenteuer, die dem Kind Spaß machen. Zum Beispiel ein Ausflug ins Freibad, zum Freizeitpark, zum Klettern oder zu einem Konzert.

Wenn ihr außerdem mit dem Auto statt dem Flugzeug verreist, könnt ihr viel mehr Spielsachen mitnehmen und spart euch nervenaufreibende Sicherheitschecks.

12. Verein und Schule in der Nähe suchen

Achte bei der Auswahl von Aktivitäten sowie Kita und Schule auf die Nähe der Einrichtung zu eurem zu Hause. Stelle außerdem sicher, dass es eine gute Verkehrsanbindung gibt, sodass dein Kind, je nach Alter, selbst zu Fuß, mit dem Rad oder den Öffentlichen dort hinfahren kann.

Fazit:

Du merkst, Nachhaltigkeit mit Kindern ist eigentlich garnicht so schwer. Es geht in erster Linie darum, einige Gewohnheiten in seinen Alltag zu integrieren und hier und da etwas umzudenken. Setze nicht alles auf einmal um, sondern nehme dir genug Zeit, um die Umstellung für dich und dein Kind angenehm zu machen. So wird es euch am leichtesten fallen, sie auch lange beizubehalten.
Für dein Kind wird sich dadurch noch bevor es erwachsen ist, ein nachhaltiges Verhalten ganz natürlich anfühlen. Besonders hinsichtlich der zur Neige gehenden Ressourcen ist dies nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Manuela Bibrach

    Tolle Inhalte, Ihr beschreibt genau das, wie wir es selbst leben. Wir gehören zur Großeltern Generation und arbeiten teilweise in Projekten im Mekongdelta in Vietnam. Dort ist die Natur noch sehr intakt, aber die Bauern sehr arm.
    Wir haben Euch auf Instagram entdeckt, einfach toll.

    1. wendy

      Danke, für diesen tollen Kommentar! Das freut uns sehr.
      Es ist großartig und wichtig, dass sich auch die Großeltern Gedanken machen und Wert auf eine nachhaltige Lebensweise legen.
      Das Mekongdelta habe ich einmal besucht. Die vielen Touristen hinterlassen in dieser wunderschönen Natur leider viel Müll. Toll, dass ihr dort aktiv seid!
      Viele Grüße,
      Wendy & Jorge

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