
Tiere und Plastik
Auswirkungen vom Plastik auf unsere Tierwelt
Tiere und Plastik kommen auf, die eine oder andere Art und Weise miteinander in Berührung. Das ist kein Wunder, denn unsere Kunststoffabfälle sind praktisch überall auf der Welt zu finden. Von gefährlichen Fischernetzen bis hin zu planktonähnelndem Mikroplastik; die Interaktionen zwischen Tieren und Plastik verlaufen in den meisten Fällen eher unglücklich und führen leider zum Tod vieler Meeres- und Landbewohner.
Warum fressen Tiere Plastik?
Weltweit wurden ungefähr 400 verschiedene Tierarten gefunden, die sich in Kunststoffabfällen verfangen haben. Die meisten davon waren Schildkröten, Fische und Vögel, aber auch wirbellose Tiere und Meeressäuger werden Opfer der Kunststoffabfälle, meist mit tödlichen Folgen. Neben dem Verfangen in Plastikteilen, stellt die Aufnahme von Kunststoff die größere Bedrohung für die Tierwelt dar. Nicht nur Mikroplastik wird von kleinen Fischen gefressen, weil es für Plankton gehalten wird, sondern auch Makroplastik wird aus Hunger, Verwechselung oder einfach aus Neugier von größeren Land- sowie Meeresbewohnern aufgenommen.
Seevögel beispielsweise erkennen ihre Nahrung am Geruch und verwechseln den, aufgrund von Algen und Bakterien, nach Schwefel riechenden Kunststoff mit Nahrung. Auch Fische lassen sich vom Geruch täuschen. So zeigen sich Sardellen zwar vom sauberen Plastik unbeeindruckt, werden jedoch von Mikroplastik angezogen, das nach ihrer Hauptbeute Krill riecht. Im Gegensatz dazu richten sich Schildkröten viel mehr nach dem Aussehen ihrer Beute. Ein besseres Kriterium ist das nicht, denn zu oft werden Plastiktüten mit Quallen oder Wasserpflanzen verwechselt.
Mit der Zersetzung des Plastiks kommen zusätzliche Gefahren auf, denn dabei werden gefährliche Stoffe wie z.B. Bisphenol A freigesetzt.
Tiere und Plastik - Wie groß ist der Schaden?
Unzählige Studien beschäftigen sich mit den Auswirkungen von Makroplastik auf die Tierwelt. Eine davon konnte im Jahr 2018 nachweisen, dass weltweit 90 Prozent aller Seevögel Plastikreste im Magen aufweisen. Im Jahr 1960 waren es noch 5 Prozent. Bei 18 Prozent der untersuchten Thunfische und Schwertfische wurde Plastik im Magen gefunden, bei den Fleckhaien waren es 17 Prozent. Regelmäßig werden tote Wale an Land gespült, doch die wenigsten sind eines natürlichen Todes gestorben. Autopsien zeigen: die Tiere ersticken an unserem immensen Plastikkonsum. So wie im Mai des Jahres 2018, als ein Grindwal (auch: Pilotwal) an einem Kanal in Thailand gestrandet war. Mit Sonnenschirmen und Wassereimern versuchten die Anwesenden dem Wal zu helfen, alle Rettungsversuche waren jedoch vergeblich. Kurz vor seinem Tod erbrach der Wal noch ein letztes Mal fünf Plastiktüten. In einer späteren Obduktion fanden Tierärzte im Magen des Wals insgesamt 80 Plastiktüten, die zusammen rund acht Kilogramm wogen.


Laut NABU sterben jährlich 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel an den Folgen des Plastikmülls.
Fazit
Kunststoff kann nicht verdaut werden. Große Plastikteile können sich so im Magen ansammeln, die Aufnahmefähigkeit des Magens reduzieren und das überlebenswichtige Hungergefühl der Tiere beeinträchtigen. Außerdem kann es zu Darmverschlüssen, Geschwüren, Zellnekrose, Gewebeperforationen und offenen Wunden kommen, die zum Tod des Tieres führen können. Eins ist sicher: Unser Plastikmüll hat in der Umwelt bereits genug Schaden angerichtet. Millionen Tiere haben vom unkontrollierten Plastikkonsum bereits Schäden davongetragen und es wird nicht mehr lange dauern, bis auch wir Menschen die ersten negativen Folgen zu spüren bekommen.