
Plastik vermeiden!
Leicht Plastik vermeiden: Mit diesen Tipps reduzierst du deinen alltäglichen Plastikverbrauch!
Du hast dich dazu entschieden Plastik zu vermeiden. Das ist toll! Mit diesem Artikel möchten wir dir einige leicht umsetzbare Tipps an die Hand geben. Taste dich langsam an die Umstellung heran und verzichte nach und nach auf Kunststoffartikel. Wichtig ist, dass dir bewusst wird, wo Plastik überall verwendet wird und wie du es umgehen kannst. Es geht nicht darum, von heute auf morgen alles Plastik aus deinem Leben zu verbannen. Gewöhne dich statt dessen lieber langsam, dafür aber langfristig an die Umstellung.
1. Plastikreduziert einkaufen im Supermarkt!
In Deutschland ist etwa ein Drittel des Kunststoffverbrauchs auf die Verpackungsindustrie zurückzuführen. Ein enormer Anteil, auf den wir Verbraucher einen großen Einfluss haben. Lasse die Hersteller aufmerken, indem du auf in Plastik verpackte Ware verzichtest. Vor allem in südlichen Ländern wie Spanien, Griechenland, Türkei oder Portugal solltest du besonders darauf achten, denn das hier verwendete Plastik landet zum großen Teil in Deponien und führt zu starken Mikroplastikemissionen. Gewöhne dich am besten daran, immer einen Rucksack zum Einkaufen mitzunehmen oder einen extra Beutel dabei zu haben.
- Obst und Gemüse: Beides kannst du bedenkenlos ohne Tüte auf das Band legen. Wasche die Produkte dafür zu Hause gut ab. Solltest du dabei Bedenken haben, kannst du auch ein Gemüsenetz nutzen. Ein Paradies sind außerdem Wochenmärkte und türkische oder griechische Supermärkte. Dort bekommst du fast alles frische Gemüse unverpackt.
- Joghurt und Milch: Verzichte auf Plastikbecher und greife zum Glas. Pudding kannst du zum Beispiel auch ganz einfach selbst machen.
- Käse und Wurst: Bringe eine Brotdose mit und lasse dir Käse und Wurst an der Frischetheke hineinlegen. Eventuell musst du die Dose auf dem Tresen lassen und der Verkäufer wird sie nicht zu sich nehmen.
Tipp: Mit der Replace App kann man Produktherstellern eine vorformulierte Protest-Nachricht schicken, in der zum Ausdruck gebracht wird, dass man sich weniger Plastik in der Verpackung wünscht. Dies funktioniert durch einfaches Scannen des Barcodes.
2. Brötchen vom Bäcker
Falls du die Möglichkeit hast, ziehe die Brötchen beim Bäcker den in Plastik verpackten Aufbackbrötchen vor. Beim örtlichen Bäcker erhältst du sogar manchmal einen Brotstoffbeutel. Mit diesem kannst du auch an der frischen Brottheke im Supermarkt Brot und Brötchen plastikfrei kaufen.

3. Eis in der Waffel
Wenn du Eis isst, bestelle es in der Waffel anstatt im plastikbeschichteten Becher mit Plastiklöffel oder esse das Eis vor Ort in einer Glasschale. Für Zuhause kannst du zum Beispiel Nicecream selbst herstellen oder in Metallförmchen Safteis machen.
4. Das Bestellen von Essen vermeiden
Die Bestellung von Essen führt nicht nur zum enormen Verbrauch von Verpackungen, sondern auch zum Ausstoß von Treibhausgasen. Du sparst also nicht nur Geld, wenn du zuhause kochst, sondern tust auch etwas für die Umwelt.
5. Einwegprodukte vermeiden!
Die Liste der Einwegprodukte, die wir täglich ver(sch)wenden, ist lang. Auf einige davon lässt sich einfach verzichten wie beispielsweise Einwegrasierer, Plastikflaschen, Strohalme, Kaffeekapseln oder Plastikbesteck. Für die Restlichen gibt es immer Alternativen wie beispielsweise Binden oder Windeln aus Baumwolle, Mehrweg-Kaffebecher und Brotdosen. Passend zu deinen Gewohnheiten lohnt es sich eine gewisse Grundausstattung immer dabei zu haben, wie zum Beispiel Löffel, Kaffeebecher oder Brotdose.
Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen
tragen laut der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM)
inzwischen erheblich zum Abfallaufkommen in Deutschland bei. Knapp 350.000 Tonnen Abfall fielen 2017 dadurch an, seit 1994 stiegen
die Abfallmengen um 44 Prozent.
6. Auf Deko verzichten
Mal ganz ehrlich, hat man auf eine Feier mehr Spaß nur weil Luftballons oder Lametta alles bunt färben? Versuche Kinder besser aufzuklären und dekoriere deine Party plastikfrei. Hierfür gibt es genug Alternativen.

7. Nimm dir Zeit!
Lerne dich und gleichzeitig die Umwelt zu lieben. Genieße deinen Kaffee im Café oder verzehre dein Essen im Restaurant, statt unterwegs. Auf diese Weise sparst du eine Menge an Verpackungsmüll.
8. Auch Kleines hilft!
Taste dich langsam an die Umstellung heran und verzichte nach und nach auf Kunststoffartikel. So kannst du beispielsweise beim Kaffee-To-Go auf den Plastikdeckel verzichten. Wichtig ist, dass dir bewusst wird, wo du tagtäglich überall Plastik verwendest, damit du leicht Plastik vermeiden kannst.
9. Die Straße, mein Zuhause.
Nimm an Müll-Sammelaktionen von Naturschutzorganisationen wie NABU, BUND, WWF oder Greenpeace teil. Du wirst dort nicht nur auf nette, hilfsbereite Menschen treffen, sondern auch jede Menge Spaß haben. Falls du in der Natur herumliegenden Müll siehst, sei dir nicht zu Schade und hebe diesen auf.
Weltweit werden laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 5,6 Billionen Zigaretten pro Jahr gequalmt. Davon landen zwei Drittel auf dem Boden.
10. Taschentücher ohne Plastik
Verzichte auf in Plastik verpackte Taschentücher. Ersetze sie durch Stofftaschentücher oder in Papier verpackte Taschentuchspender. Außerdem lohnt es sich Servietten, die man unterwegs immer wieder bekommt für später einzustecken statt sie wegzuschmeißen.

11. Fertiggerichte meiden
Fertiggerichte beinhalten nicht nur eine unüberschaubare Menge an Zusatzstoffen und jede Menge Zucker, sondern ebenfalls jede Menge Kunststoff in der Verpackung. Lecker ist etwas anders. Tu dir einen Gefallen und koche lieber frisch!
12. Reparieren statt wegschmeißen, leihen statt neu kaufen
Nicht alles sofort in die Tonne schmeißen, sei erfinderisch und versuche deine Produkte und Geräte zu reparieren. Müssen diese entsorgt werden, so setze anschließend auf gebrauchte anstatt neuer Ware. Beim Anschaffen neuer Produkte können die Alten zudem noch weiterverkauft oder verschenkt werden.
Überlege dir bei Neuanschaffungen außerdem, ob es nicht vielleicht mehr Sinn ergibt, sich den Gegenstand einfach von Bekannten auszuleihen.
„Jährlich produziert Deutschland 18,5 Mio. Tonnen Kunststoff, von denen 3,14 Millionen Tonnen recycelt werden.“ Mehr dazu findest hier.
13. Nachfüllen statt neu kaufen
Viele Produkte lassen sich wieder auffüllen. So zum Beispiel Druckerpatronen. Bei Tonerdumping Geschäften kannst du deine benutzten Tinten befüllen lassen, bestimmte Hersteller bieten zudem Geräte an, bei denen man die Patronen selbst wieder auffüllen kann. Auch bei Kugelschreibern solltest du dich von den Einweg-Werbegeschenken verabschieden. Lege dir einen Lieblingskulli zu, für den du dann immer wieder neue Mienen kaufen kannst. Auch für Füller gibt es nachfüllbare Patronen, wie zum Beispiel diese von Lamy. Auch für Kaffeekapseln aus Aluminium oder Plastik gibt es Alternativen aus Edelstahl, sodass du deine Maschnine nicht wegschmeißen musst und trotzdem der Müllflut entkommst.
14. Keine Werbung bitte
Eine einfache Notiz an deinem Briefkasten befreit dich von lästiger, oft in Plastik verpackter Werbung. Gehe einen Schritt weiter und sende bei jeder eintreffenden Broschüre und jedem Katalog eine Email an den Absender, dass du diese Werbung in Zukunft per E-Mail oder garnicht mehr erhalten möchtest. Denn auch beschichtetes und dickes Papier ist eine Ressource, die sich leicht einsparen lässt!
15. Mehrweg Picknick
Falls du ein Picknick veranstaltest, kannst du deinen Freunden sagen, dass jeder seine Lieblingstasse, -Teller sowie Besteck mitbringen soll. Das wird sicher kein Problem sein und regt zum Nachdenken an. Am besten verzichtet man ganz auf Kunststoffbesteck. Ist man nur bereits in Besitzt von diesem, verwende es zumindest mehrmals.

16. Leitungswasser trinken
Untersuchungen der Stiftung Warentest haben gezeigt, dass Leitungswasser gesünder ist als die meisten Mineralwasser. Trinke also Leitungswasser. Du lebst gesünder und es entstehen dabei weniger Plastikmüll sowie Treibhausgase für die Herstellung und den Transport. Solltest du nur Wasser mit Kohlensäure trinken, kannst du dir überlegen, dir einen Sodastream zuzulegen. Damit kannst du Leitungswasser sprudeln.
17. Tüten ablehnen!
Sag nein zu jeder Art von Tüte. Ob Papiertüte, Plastiktüte oder kompostierbare Plastiktüte – jede Tüte schadet unserer Umwelt. Auch von zu vielen Jutebeutel solltest du dich fernhalten, denn sie müssen 100 mal so oft wie eine Plastiktüte genutzt werden, um ihre schlechte Ökobilanz auszugleichen. Greife also lieber zum Rucksack und nutze diesen so lange wie möglich!
Für die Herstellung einer durchschnittlich großen Plastiktüte benötigt man 80 Milliliter Erdöl, das sind gute 8 Esslöffel.
18. Plastikfrei duschen
Greife zu Stückseife, statt zu Shampoo und Flüssigseife. Von Shampoo- über Körperseife und Conditioner findest du fast alles auch in fester Form. Auch beim Rasieren kannst du auf Nachhaltigkeit achten. Besorge dir also am Besten einen Zero Waste Rasierhobel.
19. Alternativen für Wattestäbchen und Pads
Wattestäbchen lassen sich wunderbar durch einen Ohrreiniger ersetzten. Dieser hält im besten Fall ein Leben lang und reinigt die Ohren außerdem besser als herkömmliche Wattestäbchen. Auch wiederverwendbare Wattepads gibt es inzwischen zu Hauf, die du nach Gebrauch einfach wäscht. Tausche außerdem deine Plastikzahnbürste gegen eine aus Bambus ein und nutze Zahnputztabs statt Zahncreme aus der Plastiktube.

20. Plastikfrei waschen & putzen
Auch beim Wäschewaschen kannst du leicht auf Plastikkanister verzichten. Kaufe zum Beispiel Waschpulver in Papierverpackungen oder benutze Waschnüsse. Diese basieren komplett auf pflanzlichen Tensiden und können nach Gebrauch kompostiert werden. Statt Weichspüler kannst du 1-2 Esslöffel Essig in das Weichspülerfach geben. Diesen riecht man nach der Wäsche nicht mehr. Für einen guten Duft kannst du aber 3 Tropfen ätherisches Öl mit in das Weichspülerfach geben.
Außerdem kannst du auch Waschmittel und Reiniger für Haushalt und Bad leicht selber machen. Tolle Rezepte dafür findest du in diesem Artikel!
Mikroplastik vermeiden
Mikroplastik ist zwar klein, nicht aber zu unterschätzen. In Deutschland gelangt am Gewicht gemessen drei mal mehr Mikroplastik als Makroplastik in die Umwelt (mehr dazu).
Deshalb ist es besonders wichtig, auch auf die Vermeidung von Mikroplastik zu achten.
1. Weniger Autofahren!
Durch den Abrieb von Autoreifen entstehen jährlich 101,4 Kilotonnen Mikroplastik in Deutschland. Das ist fast ein Drittel der gesamten Mikroplastik-Emissionen Deutschlands. Weniger Autofahren reduziert also nicht nur Treibhausgase, sondern auch die Erzeugung von Mikroplastik. Langsames Autofahren und das Vermeiden von starkem Bremsen führen ebenfalls zu einer geringeren Abnutzung des Reifenprofils.
TU-Forscher testen bereits Filtersysteme an Straßengullys, die das Eindringen von Mikroplastik in die Kanalisation verhindern sollen.

2. Weniger waschen
Die meiste Kleidung besteht neben Wolle oder Baumwolle auch aus Kunstfasern. Deshalb lösen sich beim Waschen kleine Plastikpartikel, die ungehindert in die Kanalisation und somit früher oder später ins Meer gelangen.
Das jährlich erzeugte Mikroplastik mit einem Gewicht von 6,3 Kilotonnen wird mit unseren klassischen Klärwerksmethoden kaum zurückgehalten. Vorbeugen lässt sich der Entstehung beim Waschen durch den Kauf von Naturfasern, damit erst gar kein Mikroplastik entstehen kann. Weiterhin hilft der Verzicht auf Weichspüler, wodurch der Abrieb beim Waschen reduziert wird. Statt Weichspüler kannst du zum Beispiel einen Schuss Essig in das Weichspülerfach geben. Auch eine langsame Schleuderfunktion beim Waschen kann hilfreich sein.
Waschen bei 60°C verbraucht so viel Energie, als würde man zweimal bei 40°C oder dreimal bei 30°C waschen.
3. Flusensieb richtig entleeren
Keinesfalls den Flusensieb der Waschmaschine oder des Wäschetrockners in den Abfluss leeren, sondern in den Müll. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Mikroplastik zuerst in die Flüsse und anschließend ins Meer gelangt.

4. Auf Pflegeprodukte und Kosmetika achten
Viele Pflegeprodukte und Kosmetika wie zum Beispiel Shampoo, Deodorant, Make-up und Sonnencreme enthalten Mikroplastik. Informiere dich, ob in den von dir verwendeten Produkten Mikroplastik vorkommt und steige falls nötig auf neue Produkte um. Dafür hilft zum Beispiel die App Codecheck. Weiterhin findest du auf der Seite vom BUND eine Liste von Produkten, die Mikroplastik enthalten. Du findest sie hier. Einige Produkte kannst du auch ganz einfach selbst herstellen. Unsere Rezepte dazu findest du hier.
5. Baumwolltücher statt Putztücher aus Mikrofasern
Putztücher aus Mikrofasern verlieren ähnlich wie Kleidung kleine Kunststoffpartikel, die leicht in den Abfluss gelangen. Mit Baumwolltüchern lässt es sich genauso gut putzen. Mikroplastik vermeiden also leicht gemacht.
6. Glitzer-Verbot
Auf Festivals oder Karnevals, an Glitzer kommt man nicht vorbei. Zu schade, dass die meisten dieser Produkte aus Kunststoff bestehen und der Umwelt schaden. Zwar gibt es bereits Bio-Glitzer als Alternative, jedoch wurden viele dieser Produkte nicht genug getestet, wodurch Umweltschützer dazu raten, lieber ganz auf Glitzer zu verzichten.

7. Zigarettenstummel in den Müll!
Im Prinzip sind Zigarettenfilter biologisch abbaubar. Vielleicht ein Grund, weshalb so viele Menschen unbekümmert ihre Kippen in den Sand schmeißen. Ein großer Fehler, denn die Zigarettenstummel verunstalten nicht nur die Landschaft, sie sind eine Gefahr für Lebewesen. Bei ihrer Zersetzung, die bis zu fünf Jahre dauern kann, zerfallen diese in kleinere Teile/Fasern, die von Lebewesen aufgenommen werden. Dabei enthalten diese nicht nur Kunststoffbestandteile und Weichmacher, sondern auch giftige Schadstoffe aus dem Zigarettenrauch.
Jährlich werden weltweit 5,6 Billionen Zigaretten geraucht und etwa 4,5 Billionen davon unsachgemäß entsorgt.
7. Echtes Gras statt Kunstrasen
Für viele Kunstrasen wir Kunststoffgranulat als Einstreumaterial verwendet. Dies bleibt an Schuhen und Kleidung haften, wodurch es auf direktem Wege oder später beim Waschen in unsere Umwelt gelangen kann. Solltest du also die Wahl haben, entscheide dich immer für einen Sportplatz mit echtem Rasen.
8. Plastik allgemein vermeiden
Durch Zerfall von Makroplastik entstehen große Mengen an Mikroplastik. Insbesondere in südlichen Ländern, in denen ganze Müllberge in Deponien gelagert werden, solltest du allgemein auf Plastik verzichten.

9. Mache deine Freunde auf das Problem aufmerksam
Die Gefahr „Mikroplastik“ ist nicht jedem ein Begriff. Ihre Entstehung und die Orte, an denen sich Mikroplastik versteckt, sind vielen Menschen fremd. Versuche deshalb deine Freunde und Familie auf das Problem aufmerksam zu machen. Gebe ihnen Ratschläge und erzähle davon, wie sich Mikroplastik vermeiden lässt.
Menschen nehmen pro Woche im globalen Durchschnitt bis zu fünf Gramm Mikroplastik auf, was etwa dem Gewicht einer Kreditkarte entspricht.
Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Plastikvermeidung ist wirklich sehr wichtig. Mittlerweile sollte da jeder seinen Beitrag leisten.
Mit besten Grüßen
Berna
Liebe Berna,
wir sehen das ganz genauso! Schön, dass Ihnen der Artikel gefällt!
Liebe Grüße
Wendy & Jorge von Sinplastic