
Claudys Weg zur Nachhaltigkeit
- Ein Erfahrungsbericht von Claudia Reynen
Hallo zusammen!
Ich beschäftige mich seit Anfang Mai 2019 mit den Themen Nachhaltigkeit, Plastik reduzieren und Müll reduzieren.
Ich bin immer noch weit entfernt von „zero waste“ und „plastikfrei“. So zu 100% werde ich das auch nicht erreichen. Ich bin kein Hardliner. Aber ich finde, jeder kleine Schritt ist ein guter Schritt.
Leider ist das unverpackte Einkaufen wesentlich teurer. Oft sind die losen Lebensmittel im Supermarkt doppelt so teuer als die verpackten Lebensmittel. Im Unverpackt-Laden ist es bei einigen Produkten sogar der 4-fache Preis. Das hat mich an meine finanziellen Grenzen gebracht. Bei einigen Produkten nehme ich die Mehrkosten in Kauf. Bei anderen Produkten bin ich einen Kompromiss eingegangen: Großpackungen. Dann entsteht in Relation zum Inhalt viel weniger Müll.
Am Anfang war mein Mann total genervt und richtig dagegen. Das hat viel Streit gegeben. Die Veränderung kamen für ihn zu schnell und zu geballt. Und er lässt mich trotzdem gewähren. Er geht nicht jede Veränderung mit. Zum Beispiel nutzt er weiterhin Zahnpasta aus der Tube und Shampoo aus der Flasche. Und ganz viele Veränderungen trägt er jetzt mit. Er achtet beim Einkaufen jetzt auch drauf. Damit habe ich zu Anfang nicht gerechnet und ich freue mich sehr über den Verlauf!
Hier meine Erfolgsliste:
1. Wasser kaufe ich nicht mehr in Einweg-Plastik-Flaschen. Ich habe mir die Flasche „Emil“ gekauft und trinke Leitungswasser.
2. Apfelsaft kaufe ich nicht mehr im Tetrapak, sondern in Glasflaschen beim örtlichen Obsthof.
3. Ich trinke keine Kuhmilch mehr, sondern eine pflanzliche Alternative. Zuerst habe ich selbst Hafermilch gemacht. Den Hafer dafür kaufte ich im Unverpackt-Laden. Die war aber geschmacklich nicht so super. Jetzt kaufe ich Bio-Mandelmilch.
4. Beim Einkauf von Obst und Gemüse nutze ich keine Plastiktüten mehr. Ich habe Netze aus Bio-Baumwolle, die ich mitnehme.
5. Beim Einkauf von Brot und Brötchen nutze ich keine Plastiktüten mehr. Auch dafür nehme ich die Netze aus Bio-Baumwolle.
6. Zum Abschminken benutze ich keine Wattepads mit Makeup-Entferner mehr, sondern waschbare Pads aus Frottee und Sonnenblumenöl.
7. Ich benutze keine Zahnpasta mehr, sondern die Dent-Tabs ohne Fluorid.
8. Ich benutze keine Flüssigseife mehr, sondern palmölfreie Seifenstücke.
9. Ich benutze keine Intim-Waschlotion mehr, sondern nur klares Wasser.
10. Ich benutze keine Gesichts-Waschlotion mehr, sondern Alleppo-Seife mit Tonerde.
11. Ich benutze nicht mehr das Waschpulver von Taldin (Aldi), sondern das Waschpulver von Frosch. Das enthält kein Mikroplastik und ist in einem Pappkarton verpackt.
12. Wir benutzen kein Calgon mehr sondern den Enthärter von Sodasan. Der ist ohne Mikroplastik und in Pappe verpackt.
13. Ich benutze keinen Weichspüler mehr. Stattdessen 4cl 5%igen Essig. Ich kaufe Essigessenz (25%ig) in einem großen Kanister und verdünne sie selbst, sodass ich 5%igen Essig habe.
14. Statt Duschgel benutze ich feste Seife von Sauberkunst.
15. Ich benutze keinen Schwamm mehr zum Spülen. Stattdessen benutze ich ein kleines Gästehandtuch aus Bio-Baumwolle, das ein Mal pro Woche in die Waschmaschine kommt. Dann habe ich noch eine Spülbürste aus Holz und einen Kupfer-Schwamm.
16. Statt Pril in der 200ml-Flasche benutze ich das Spülmittel von Frosch in der 5-Liter-Flasche. Durch die große Flasche hat man weniger Verpackung im Verhältnis zum Inhalt. Die Verpackung von Frosch besteht zu 100% aus Recyclat und das Spülmittel enthält kein Mikroplastik.
17. Ich habe früher viel Zewa verbraucht. Jetzt benutze ich waschbare Lappen aus Bambus und Lappen aus Baumwolle. In Ausnahmefällen benutzt mein Mann Küchenrolle aus Recycling-Papier. Mit einem Paket kommen wir schon ca 2 Jahre aus.
18. Wattestäbchen waren bei mir bisher aus Plastik. Jetzt nehme ich Wattestäbchen aus Recycling-Papier und Bio-Baumwolle.
19. Toilettenpapier kaufe ich als 100% Recycling-Papier und im Großgebinde.
20. Taschentücher kaufe ich aus 100% Recycling-Papier. Für zu Hause nutze ich die Bigbox aus Pappe. Für unterwegs hat mir eine Freundin eine „Tatüta“ genäht.
21. Ich benutze keine Müllbeutel mehr. Ich wasche die Mülleimer ein Mal pro Woche mit Essig aus. Essensreste wickel ich in ein Blatt Zeitungspapier.
22. Ich habe eine Biotonne angeschafft (kostenfrei über die Stadt bestellt), um z.B. Obst- und Gemüseschalen entsorgen zu können.
23. Ich benutze statt Sprühdeo die Deo-Creme von Wolkenseife.
24. Ich benutze für die Spülmaschine kein Somat-Tab mehr, sondern das Pulver von Prowin. Das Pulver hat das Ecocert-Siegel. Die Verpackung besteht zu 95% aus Recyclat.
26. Ich benutze keinen Glasreiniger (Sidolin) mehr, sondern die Tücher von Jemako. Damit reicht klares Wasser.

26. Die Zutaten für mein Müsli bestelle ich plastikfrei online. Ich lagere alles in Gläsern.
27. Mehl, Zucker, Grieß etc lagere ich in Gläsern. Die Bügelverschluss-Gläser habe ich Second Hand besorgt und nicht neu gekauft.
28. Ich benutze Naturkosmetik-Shampoo.
29. Ich esse nur noch ein Mal pro Woche Fleisch. Das kaufe ich vom örtlichen Metzger in Bio-Qualität.
30. Ich bin auf veganen Joghurt (Alpro) umgestiegen. Leider gibt es diese Produkte nicht im Glas.
31. Statt Wurst und Käse esse ich veganen Brotaufstrich auf meinem Brot. Der ist in einem Glas verpackt.
32. Ich sammel Schraubverschluss-Gläser statt sie wegzuschmeißen. Wenn ich sie nicht brauchen kann, verschenke ich sie.
33. Ich habe kaputte Tupper-Dosen gegen Glas-Schalen ausgetauscht.
34. Kräuter kaufe ich auf dem Markt unverpackt. Dann wasche und hacke ich die und friere die in Gläsern ein.
35. Übrig gebliebene Lebensmittel verschenke ich (Foodsharing) statt sie wegzuschmeißen.
36. Ich schmeiß nichts mehr weg, was noch brauchbar ist. Ich nutze eine lokale Verschenken-Gruppe auf Facebook.
37. Statt Toastbrot mit Plastikverpackung friere ich unverpackt gekauftes und geschnittenes Körnerbrot ein.
38. Die Papprollen vom Klopapier sammel ich. Eine Dame kommt die alle 8 Wochen abholen und verwendet sie zum Basteln und für Tiere.
39. Ich trinke kein Actimel mehr.
40. Ich benutze kein Rasiergel aus der Flasche mehr, sondern Rasierseife von Sauberkunst.
41. Ich kaufe möglichst viel Second Hand statt neu.
42. An den Briefkasten habe ich den Aufkleber „keine Werbung und keine kostenlosen Zeitungen“ angebracht. Wenn Werbubg kommt von Läden, in denen ich mal was gekauft habe, rufe ich da an und widerspreche meiner Zustimmung zu Werbung. Unnötige Newsletter habe ich abbestellt. Ich habe mich auf die „Robinson-Liste“ setzen lassen.
43. Mein Mann kauft seine Cola jetzt in Mehrweg- statt Einweg-Flaschen. Glasflaschen sind ihm leider zu schwer und auch schon zwei Mal kaputt gegangen in seiner Arbeitstasche.
44. Ich benutze keine Enthaarungscreme mehr für die Bikini-Zone, sondern einen elektrischen Trockenrasierer.
45. Ich habe in meinem Garten ausschließlich Blumen gepflanzt, die insektenfreundlich sind (viele Pollen). Ich füttere die Wildvögel und habe Insektenhotels aufgestellt.

46. Tee kaufe ich nur noch lose im Teehaus. Die Dosen werden dort wieder aufgefüllt.
47. Ich färbe meine Haare nicht mehr alle 6 Wochen, sondern eher so nach 12 Wochen.
48. Ich habe keine künstlichen Fingernägel mehr.
49. Für Notizen nutze ich die Rückseite von Papiermüll statt neue Notizzettelchen.
50. Ich benutze kein Backpapier mehr, sondern eine Dauerbackmatte aus Fiberglas.
51. Ich benutze weder Alufolie noch Frischhaltefolie. Lebensmittel bewahre ich in Dosen oder Gläsern auf. Schüsseln decke ich mit einem Teller oder einer anderen Schüssel ab.
52. Gelesene Bücher schmeiße ich nicht mehr weg, sondern verkaufe und verschenke sie.
53. Für das Grillen von Gemüse benutze ich Edelstahl-Pfännchen statt Alufolie.
54. Ich habe immer Besteck in der Handtasche. Wenn ich mir unterwegs Essen bestelle, brauche ich dann kein Plastikbesteck (zum Beuspiel an der Pommesbude).
55. Ich kaufe keine Eier mehr im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt. Ich hole mir Eier bei einer Freundin aus ihrem Garten.
56. Ich habe alle Produkte, die Palmöl enthalten, gegen palmölfreie Alternativen ausgetauscht
57. Kaputte Kleidung, die sich nicht mehr reparieren lässt, verschenke ich. Es findet sich immer jemand, der Stoff gebrauchen kann.
58. Ich habe Salate und Gemüse selbst im Garten angepflanzt.
59. Nach Möglichkeit kaufe ich regionale Produkte.
60. Ich nehme Multi-Layer-Verpackungen auseinander vor der Entsorgung.
61. Als mein Staubsauger kaputt gegangen ist, bin ich auf ein beutelloses Modell. Das spart auch wieder Müll.
62. Ich habe alle Produkte von Nestlé (und dazu gehörigen Marken) gegen bessere Alternativen ausgetauscht.
63. Ich habe Trinkhalme aus Edelstahl gekauft. Wenn ich unterwegs Getränke kaufe, bitte ich bei der Bestellung darum, dass kein Strohhalm und keine Dekoration benutzt wird.
64. Statt der Bodylotion von Aldi (enthält Mikroplastik und ist in einer Plastikflasche) nutze ich die Basiscreme von Lavera: zertifizierte Naturkosmetik in Blechdose. Die leere Dose verwende ich hinterher weiter.
65. Kaputte Kleidung, die ich auch nicht mehr guten Gewissens verschenken kann, zerschneide ich zu kleine Pads und nutze sie zum Entfernen von Nagellack. Das spart wieder viele Kosmetiktücher.
66. Bevor ich etwas neu kaufe, schaue ich nach Second-Hand-Angeboten.
67. Für mein Pausenbrot benutze ich keine Butterbrottüten mehr, sondern die ECOlunchBox aus Edelstahl.
68. Anstatt Zahnseide-Sticks (Halter aus Plastik in Plastiktüte) benutze ich vegane Bio-Zahnseide aus plastikfreier Verpackung.
69. Ich fahre deutlich weniger Auto und mehr Fahrrad.
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Stand: 30.08.2021